Damit stehen weit über 20.000 Bosch-Jobs auf der Streichliste, weit über 20.000 Kolleginnen und Kollegen und ihre Familien sind gefährdet.
Besonders betroffen sind laut dem Südwestrundfunk die Werke Stuttgart-Feuerbach, Schwieberdingen (Kreis Ludwigsburg), Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) sowie Bühl (Kreis Rastatt) und Homburg im Saarland. Auch zwei Standorte im Allgäu, Immenstadt und Blaichach sollen 650 von derzeit rund 4.300 Stellen verlieren, d.h. jeder siebte Job im Allgäu.
Die Rechtfertigung der Bosch-Chefs: Mittlerweile sei der Druck auf das Unternehmen so groß, dass es reagieren müsse, um handlungsfähig zu bleiben.
Ihr „unternehmerisches Risiko“ wird also voll auf die Bosch-Arbeiterinnen, -Arbeiter und -Angestellten abgewälzt. Erneut gibt man tausenden Beschäftigten den Laufpass, die Jahre und Jahrzehnte für die Profite von Bosch geschuftet haben.
„Wir bedauern die erforderlichen Maßnahmen“, heuchelt das Bosch-Management, „doch nur so können wir weiterhin im Wettbewerb bestehen“. Aber daran würde nach dem Willen der Bosch-Führung kein Weg vorbeiführen.
Der Automobilkritische Blog StephanKrull.Info zieht zudem die Aufrechnungen der Bosch-Bosse in Zweifel: „Bosch streicht 13.000 Jobs … und will dadurch 2,5 Milliarden Euro pro Jahr >sparen<: Überschlägig 190.000 Euro pro „eingesparte“ Arbeiterin oder Arbeiter? Da passt etwas überhaupt nicht. Auch werde die Produktion von Bosch Power Tools in Leinfelden (Kreis Esslingen) und Sebnitz (Sachsen) 2026 nach Ungarn verlagert, also werden deren Jobs und Ausbildungsplätze nur in Deutschland gestrichen. Bosch steht damit derzeit an vorderster Front der Generalangriffe bei den Automobilkonzernen auf die Arbeiterklasse.
Freilich trösten die Bosch-Bosse alle betroffenen, die Stellenstreichungen sollten möglichst „sozialverträglich“, durch „freiwillige Abgänge“ und Frühverrentung ablaufen – aber eben nur „möglichst“! Klartext: Wenn die Beschäftigten nicht „freiwillig“ z.B. durch Aufhebungsverträge usw. gehen, dann gibt es eben doch Kündigungen!
Die vernichteten Arbeitsplätze in der Industrie sind unwiderruflich weg. Finden die Kolleginnen und Kollegen vielleicht noch Arbeit im Dienstleistungsgewerbe, so wird diese regelmäßig wesentlich schlechter bezahlt und ist noch unsicherer.
Nicht auf die Rüstungsindustrie reinfallen!
Auch darf niemand sich von den verlogenen Schalmeienklängen locken lassen, es gebe doch immer mehr Arbeitsplätze in der Rüstungsindustrie. Diese gibt es nur, wenn Deutschland weiter und weiter auf den nächsten Krieg zusteuert. Auch wird diese Militarisierung dieser Betriebe unsere Arbeiterrechte immer weiter einschränken. Demokratisch-soziale Rechte und Krieg vertragen sich nicht! Diese Gefahren erkennen täglich immer mehr Kolleg/innen. Schon jetzt plant die Merz-Regierung massive Angriffe auf die Arbeitszeiten, auf alle sozialen Bereiche.
Das kann und darf nicht die Zukunft sein für Arbeiterinnen und Arbeiter, für Angestellte und erst recht nicht für die Jugend sein! Dagegen haben wir Jahrzehnte protestiert sowie gekämpft und dieser Kampf bleibt berechtigt, besonders jetzt, wo es zunehmend ernst wird!
Deshalb müssen wir uns gegen die Pläne von Bosch wehren. Dafür gibt es viele Möglichkeiten: Von ganztägigen Betriebsversammlungen über Warnstreiks bis hin zum unbefristeten Streik. Dringend brauchen wir eine weitere Arbeitszeitverkürzung auf 30 Std./Woche. Die IG Metall und der Betriebsrat müssen so schnell wie möglich in Aktion treten. Den Widerstand müssen wir zäh immer wieder neu aufnehmen.
Vor allem: gemeinsam und solidarisch kämpfen! Nicht spalten lassen! Nicht in Arbeiterinnen, Arbeiter und Angestellte, nicht in Jung und Alt und nicht in Deutsche und Ausländer.
Kampf um jeden Arbeitsplatz und für die 30- Stundenwoche!
Keine Ausweitung der Arbeitszeiten!
Gegen Stellenabbau und Arbeitsplatz-Vernichtung bei Bosch!
Nur gemeinsam sind wir stark!




