Bosch streicht 13.000 Stellen in Deutschland – Gegenwehr tut not!

Am Donnerstag, den 25. September gab das Bosch-Management bekannt, dass es in Deutschland innerhalb von drei Jahren 13.000 Stellen streichen will.

An den zwei Standorten im Allgäu, Immenstadt und Blaichach sollen 650 von derzeit rund 4.300 Stellen abgebaut werden, das heißt: knapp jeder siebente Arbeitsplatz bei Bosch im Allgäu wird vernichtet. 

Zur Begründung für diesen harten Schnitt lassen die Bosch-Chefs ihre Sprecherin gegenüber der Allgäu-Rundschau sagen, mittlerweile sei der Druck auf das Unternehmen so groß, dass es reagieren müsse, „um handlungsfähig zu bleiben“.

Mit anderen Worten, das „unternehmerische Risiko“ wird voll auf die Arbeiter, Arbeiterinnen und Angestellten des Bosch-Konzerns abgewälzt. Denen, die Jahre und Jahrzehnte hart für den Gewinn von Bosch gearbeitet haben, gibt man jetzt den Laufpass. „Wir bedauern die erforderlichen Maßnahmen“, sagt die kaufmännische Werkleiterin Anke Richmann, doch „nur so können wir auch weiter im Wettbewerb bestehen“. Wenn sie die Maßnahmen als erforderlich bezeichnet, heißt das, dass daran nach dem Willen der Bosch-Führung kein Weg vorbei führt.

Freilich trösten die Oberen von Bosch damit, dass angeblich niemand entlassen werden soll, sondern die Stellenstreichungen durch Abgänge und Frühverrentung „möglichst sozialverträglich“ ablaufen sollen – aber eben nur „möglichst“! Das bedeutet, wenn die Beschäftigten nicht „freiwillig“ gehen, z.B. über Aufhebungsverträge usw., dann kann es eben doch zu Kündigungen kommen!

Blaichachs Bürgermeister Endreß beschwichtigt: Der Zeitung gegenüber sagte er, er gehe davon aus, „dass es nicht zu einer Kündigungswelle kommt“, sondern dass die Streichung „sozial verträglich“ gestaltet wird. Das sind die gleichen Sprüche, wie sie die Sprecherin von Bosch benutzt. Der Bürgermeister von Immenstadt (ein Grüner): „Wir sehen uns als Partner und wollen alles tun, was nötig ist, um den Standort zu stärken“. Er sieht sich also als „Partner“ der Bosse von Bosch! Über die Stellenstreichungen spricht er nicht. Auf „die Politik“ ist also kein Verlass.

Nach der Schließung der Fertigung bei Voith in Sonthofen mit etwa 500 Beschäftigten vor über fünf Jahren ist das jetzt der nächste schwere Schlag gegen die Industrie-Beschäftigten im Allgäu. Auch wenn es keine Entlassungen geben sollte: Die Arbeitsplätze in der Industrie sind unwiderruflich weg. Man kann dann vielleicht noch Arbeit im Dienstleistungsgewerbe finden, die aber wesentlich schlechter bezahlt wird und unsicherer ist als ein Industrie-Arbeitsplatz. Es wird also auf längere Sicht nur noch mehr schlechter bezahlte, unsicherere Jobs im Allgäu geben.

Dazu sollte es nicht kommen. Deshalb müssen wir uns gegen die Pläne von Bosch wehren. Dafür gibt es viele Möglichkeiten: Von ganztägigen Betriebsversammlungen über Warnstreiks bis hin zum unbefristeten Streik, ähnlich wie es bei Voith in Sonthofen war. Die Gewerkschaft IG Metall und der Betriebsrat müssen so schnell wie möglich in Aktion treten.

Und vor allem: wir müssen gemeinsam und solidarisch kämpfen und dürfen uns nicht spalten lassen: nicht in Arbeiter/Arbeiterinnen und Angestellte, nicht in jung und alt und nicht in Deutsche und Ausländer.

Gegen Stellenabbau und Arbeitsplatz-Vernichtung bei Bosch!

Nur gemeinsam sind wir stark!