Heraus zum Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen!

Am 25. November, dem internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen gehen international Millionen von Menschen auf die Straße, um gegen die systematische Gewalt an Frauen und Mädchen zu protestieren.

Und auch dieses Jahr rufen wir, als Teil der Frauen- und Arbeiterbewegung, dazu auf an vielfältigen Protesten in den Orten teilzunehmen, denn wir müssen uns entschlossener und vereinter denn je der Gewalt entgegenstellen. Neuste Zahlen ergeben, dass die eh schon hohen Zahlen von häuslicher Gewalt innerhalb eines Jahres um 10.000 weitere betroffene Frauen gestiegen sind.

Dabei ist es kein Wunder, dass die Gewalt jetzt zunimmt, denn der Nährboden für häusliche Gewalt wird geschaffen, indem die Regierung seit Jahren den sozialen Bereich kaputt spart. Wenn es kaum Frauenhausplätze, Hilfe-Hotlines, Mädchentreffs und weitere Angebote gibt, an denen Betroffene Zuflucht suchen können, dann werden Frauen in die Gewalt gedrängt. Und während immer weiter gekürzt wird, fließt das Geld in direkt in die Taschen der Reichen und in die Aufrüstung zu Gunsten der Kriege des Kapitals. Zeitgleich sinken unsere Reallöhne immer weiter, durch Mieterhöhungen und Preissteigerungen und kaum bis keine tariflichen Erhöhungen.

Neben diesen Angriffen auf unseren Lebensstandard als Werktätige sind es zusätzlich nach wie vor wir Frauen, die einen Großteil der unbezahlten Haus- und Sorgearbeit leisten. Viele von uns Frauen arbeiten daher in Teilzeit oder wenn der Lohn nicht reicht, gleich in mehreren Mini-Jobs im Niedriglohnsektor. Das hat oft eine finanzielle Abhängigkeit zum Partner zur Folge. Wer nicht die Mittel hat über die Runden zu kommen, hat auch nicht die Möglichkeit einer gewaltvollen Beziehung zu entkommen. Nur durch finanzielle Unabhängigkeit kann ein selbstbestimmtes Leben ohne Gewalt erreicht werden.

Mit der Militarisierung geht auch ein immer steigender Nationalismus einher der uns versucht in innen und außen zu spalten, um davon abzulenken, dass die Grenzen und Konflikte zwischen oben und unten verlaufen. Die Spaltung der Gesellschaft wird vorangetrieben, um uns gegenseitig gegeneinander aufzuhetzen, statt der wahren Schuldigen unserer Situation zu erkennen. Der steigende Nationalismus geht einher mit einem Erstarken von rückschrittlichen Frauenbildern, Rollenvorstellungen der Frau als Mutter und Hausfrau und einer Vormachtstellung des Mannes. Zudem werden immer wieder unsere erkämpften Frauenrechte, unserem Recht auf Abtreibung und unserer körperlichen Selbstbestimmung.

Wir lassen uns weder vom Rechtsruck, der Militarisierung noch von der Gewalt gegen uns ohnmächtig machen. Wir sagen diesen Zuständen den Kampf an und gehen gegen Ausbeutung, Krieg und Sozialabbau auf die Straße! Wir stehen Schulter an Schulter mit all denen, die um die Befreiung der arbeitenden Frau kämpfen!