Hände weg von Venezuela!

Der massive US-Militär­aufmarsch vor Venezuela dient einem angestrebten Regimewechsel aus
imperialistischen und ökonomischen Interessen.

Am 13. November erklärte der US-Kriegsminister Pete Hegseth den größten Flottenaufmarsch der US-Marine seit dem Golfkrieg offiziell zur Operation „Southern Spear“ (Speer des Südens). Mit dem Einsatz des größten Flugzeugträgers der Welt, der „USS Gerald R. Ford“ verstärken die USA ihre Militärmacht vor der Küste Venezuelas auf mehr als 12.000 Soldaten. Der Sturz des venezolanischen Präsidenten, auf den die USA 50 Millionen Dollar Kopfgeld ausgesetzt haben, ist das erklärte Ziel der Regierung von Donald Trump.

Regime Change als Ziel
Nach US-Angaben dient der gewaltige militärische Aufmarsch vor allem der Bekämpfung von Rauschgiftschmuggel. Hegseth behauptet, die Mission werde „Narco-Terroristen aus unserer Hemisphäre beseitigen und unser Land vor Drogen schützen“. Bisher sind im Rahmen dieser „Mission“ schon 21 zivile Boote zerstört und über 80 Menschen getötet worden.
Das eigentliche Ziel ist aber, wie schon oben erwähnt, der Sturz der Regierung Maduro, ein so genannter „regime change“, wie ihn der US-Imperialismus schon öfter inszeniert hat, Beispiele: Irak, Libyen, Syrien. Maduro, Nachfolger des legendären Präsidenten Hugo Chávez, hält nämlich zum Verdruss des US-Imperialismus an den Reformen seines Vorgängers fest, darunter vor allem an der Verstaatlichung der Ölindustrie. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe schätzte die Erdölressourcen für 2015 auf 65.320 Millionen Tonnen. Damit nimmt Venezuela einen Spitzenplatz unter den erdöl-fördernden Ländern ein. Auf diese fette Beute sind die US-Ölkonzerne natürlich scharf.

Rückendeckung aus dem Westen
Die Politik der demagogischen Lügen des US-Imperialismus, um Länder und Völker anzugreifen und auszuplündern, ist nicht neu. Man muss sich nur an die Kampagne 2003 gegen den Irak erinnern, die das Regime von Saddam Hussein beschuldigte, chemische und biologische Waffen zu besitzen. Die darauffolgende Militärintervention der USA und Großbritanniens kostete Millionen Tote, Verletzte und Flüchtende. Die Anschuldigungen erwiesen sich als Lügen. Dennoch werden diese Aussagen von Politik und Medien in Europa größtenteils unkritisch übernommen und die Aggression der USA nicht als das benannt, was sie ist: Ein Angriff aus imperialistischen Interessen. In dieses Bild der Rückendeckung aus anderen westlichen Ländern reiht sich auch der diesjährige Nobelpreis an Maria Machado ein. Diese Angehörige der venezolanischen Bourgeoisie war sich dabei in der Vergangenheit nicht zu schade, eine US-Intervention gegen Venezuela ins Spiel zu bringen. 2019 forderte sie massiven Druck von außen, denn nur die Drohung einer Intervention würde Staatschef Maduro davon „überzeugen“, die Macht abzugeben. Machado widmete den Preis, wie sie über die sozialen Netzwerke sogleich verlauten ließ, Donald Trump und dem „leidenden venezolanischen Volk“. Nominiert wurde sie für den Preis unter anderem durch den heutigen Trump-Außenminister Marco Rubio.

Die Drohungen mit einem militärischem Angriff gegen das venezolanische Volk geschehen im Kontext einer schweren Krise der von der Bourgeoisie nach dem Zweiten Weltkrieg eingeführten Weltordnung. In diesem Rahmen verstärken sich die Rivalitäten zwischen den imperialistischen Mächten. Das widerspiegelt sich in der Karibik.
Ein Angriff auf Venezuela könnte zu einer größeren Eskalation in der Region führen, speziell im Hinblick auf die feindliche Haltung der USA gegenüber der Regierung Kolumbiens, die drohende Besetzung Haitis unter dem Schutzschirm der UNO und die Eröffnung neuer Militärbasen.

US-Navy – raus aus der Karibik! Solidarität mit dem venezolanischen Volk!