Leipzig/Halle zählt zu den wichtigsten Logistikflughäfen, 1,4 Millionen Tonnen Fracht wurden 2024 umgeschlagen. Knapp 6000 Beschäftigte arbeiten dort für den DHL-Hub. Nach dem durch eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Sören Pellmann 2022 bereits bestätigt wurde, dass Waffenlieferungen für den Krieg in der Ukraine über den Standort erfolgten, wurde Anfang August durch die Bundesanwaltschaft bestätigt, dass es sich um ein „wichtiges Drehkreuz“ für Rüstungsgüter handeln würde.
Berichten zufolge sei die Stimmung in der Belegschaft gegen das Verladen für Kriegsgütern gerichtet. Ende August fand eine Kundgebung gegen die deutsche Unterstützung des Genozids in Gaza statt, um die 1000 Menschen folgten dem Marsch zum Flughafen Leipzig/Halle. Christopher, Vertrauensmann und gewerkschaftlich aktiv, stellte in einem Redebeitrag klar: „Es ist uns als Flughafenarbeitern ein wichtiges Anliegen, dass unsere Arbeit, auf die wir so stolz sind – wir betreiben Welthandel, wir verbinden die Welt – dass diese Arbeit nicht dem Krieg dient.“ Weiterhin berichtete Christopher, dass auch Pakete von Rheinmetall über den Hub transportiert würden.
Kurz darauf folgte eine Vorladung zum Personalgespräch, nach einer ihm nahegelegten Freistellung folgte knapp zwei Wochen später die fristlose Kündigung. Begründet wurde dies mit einer Verletzung der Verschwiegenheitspflicht sowie Verstößen gegen Auflagen seines Arbeitsvertrages. Nach einer langen Tarifauseinandersetzung sowie Streichung von 1000 Arbeitsplätzen allein in diesem Jahr wundert es nicht, wie drastisch gegen gewerkschaftlich aktive Mitarbeitende vorgegangen wird, die sich für den Frieden einsetzen. Denn den Arbeitgebern ist bewusst, dass ihre Geschäfte leiden können, wenn sich an deutschen Flughäfen Widerstand gegen Waffenlieferungen regt.
Eine Solidaritätserklärung mit Christopher kann hier unterzeichnet werden.