Eine Million auf Frankreichs Straßen

Nach dem Protest vom 10. September riefen die Gewerkschaften in Frankreich heute zum Generalstreik gegen den Sparkurs der Regierung auf.

Die Ankündigungen der Regierung provozierten die Bevölkerung zuletzt immer weiter: Die Streichung von Feiertagen (die nach dem ersten großen Protest vom neuen Premier Lecornu zurückgenommen wurde), die Erhöhung des Militärbudgets, die Kürzungen in Höhe von 44 Milliarden Euro und viele weitere Angriffe haben das Fass zum Überlaufen gebracht.

Im Gegensatz zum letzten Protesttag riefen dieses Mal verschiedenste Gewerkschaften zum Generalstreik auf. Über eine Million waren in 700 Orten in ganz Frankreich auf der Straße. Während der Proteste kam es in vielen Bereichen, insbesondere im Verkehrswesen und im Bildungswesen, zu Streiks mit großer Beteiligung. Auch Schüler und Studenten nahmen an den Protesten teil, wie auch am 10. September wurden Schulen blockiert. Im ganzen Land waren 80.000 Polizisten im Einsatz, mehrere hundert Menschen wurden festgenommen.

Dass so viele Menschen auf die Straße gegangen sind, setzt ein starkes Zeichen. Schließlich hatten die Kämpfe vor zwei Jahren gegen Macrons Rentenreform, die trotz massivem Widerstand durchgesetzt wurde, auch zu Erschöpfung in der Bevölkerung geführt. Doch der Wille, zu kämpfen und die Angriffe nicht unbeantwortet zu lassen, scheint nicht gebrochen zu sein.