Anti-Friedens-Nobelpreis!

Ein Kommentar zur Verleihung des Friedensnobelpreises an María Machado.

Donald Trump, US-Präsident, beliebte zu nörgeln! Hatte doch tatsächlich nicht er den so genannten „Friedens“-Nobelpreis bekommen. Da kriegt die „Auszeichnung“ doch tatsächlich diese Frau Machado, eine steinreiche Angehörige der venezolanischen Bourgeoisie (wirklich, im Wortsinne), die angebliche Anführerin der venezolanischen Opposition, die heroische Streiterin für hehre Demokratie – so all die schönen Lobeshymnen aus Oslo und in den bürgerlichen Medien. Dabei ist sie sich nicht zu schade, eine US-Intervention gegen ihr (?) Volk und gegen Venezuela ins Spiel zu bringen, gegen die in Washington verhasste Maduro-Regierung. 2019 forderte sie massiven Druck von außen, denn nur die Drohung einer Intervention würde Staatschef Maduro davon „überzeugen“, die Macht abzugeben. Wie Länder nach US-Interventionen aussehen, ist keine theoretische Frage, wir sehen es in Afghanistan, Syrien, Libyen, Somalia und und und…

Aber Trump hat sich schon beruhigt und mit der Preisträgerin am Telefon geplaudert. Er kann sich zurücklehnen, denn die tapfere Aktivistin im Untergrund (die Familie dürfte über genug diskrete Refugien zum Verstecken verfügen) widmete den Preis, wie sie über die sozialen Netzwerke sogleich verlauten ließ, na klar, dem Herrn Trump. Damit es sich nicht zu krass anfühlt, fügte sie schnell noch hinzu, sie widme ihn auch dem „leidenden venezolanischen Volk“. Bei so viel Wertschätzung seitens der Dame dürfte es Herrn Trump nicht allzu schwerfallen, mit dem „Friedens“-Nobelpreis noch bis 2026 zu warten…

Besonders „nobel“: Nominiert wurde sie für den Preis durch eine stramm rechte Riege reaktionärer US-Politiker: den heutigen Trump-Außenminister Marco Rubio, zusammen mit dem Trump-treuen Senator Rick Scott sowie den republikanischen Kongressabgeordneten Mario Díaz-Balart und María Elvira Salazar, fast alle mit kubanischem „Migrationshintergrund“. Ein Schuft, wer Böses dabei denkt!

So viel Nobel-Wertschätzung für die US-imperialistischen Interessen bedeutet auch unverhüllte Unterstützung aus Oslo für die brutale Versenkung venezolanischer Fischerboote, in einem Fall sogar eines kolumbianischen Bootes, mit dem die US-Marine auf Trumps Befehl, angeblich wegen Drogenschmuggels in die USA, die Spannungen in der Karibik Schritt für Schritt Richtung nächstem Krieg aufheizt. Chapeau, Mister Trump, Sie können beruhigt sein!

Die Begründung mit dem Drogenhandel ist übrigens vorgeschoben, es geht Trump und Co. um den freien US-Zugriff auf die gewaltigen Erdölvorkommen Venezuelas, immer schon und jetzt erst recht! Schon fahren Kriegsschiffe, drunter auch ein Atom-U-Boot, auf, werden F 16 Bomber der USA auf Puerto Rico stationiert…

Frau Machado ist eben eine dienstbare Person für die Interessen des Imperialismus, speziell für den US-Imperialismus. Sie steht auf Seiten der extremen Rechten, gerade in Lateinamerika, unterhält aber auch Verbindungen z.B. zur extrem rechten Partei Vox in Spanien. Argentiniens rechtsextremer Präsident Javier Miley unterstützt sie.

Wer wie Machado die US-Intervention gegen Venezuela fordert, steht eher für imperialistischen Krieg als für Frieden. Beunruhigt sehen die Völker Amerikas, wie der US-Imperialismus unter Trump aktuell immer offener auch in der Karibik Kriegskurs steuert. Tolle Friedensnobelpreis-Trägerin! Glückwunsch an alle Imperialisten, auch an die in Berlin! Merz und Co. haben Machado ja auch gleich gratuliert!

Das Osloer Nobelkomitee hat schon oft diesen Preis beschädigt. Sollte man ihn nicht vielleicht umbenennen in Kriegsnobelpreis!?